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„Seit ich Feminismus ernst nehme, ist Sex interessanter.“



Ich habe sieben Männer gefragt:

„Warum ist Feminismus gut für Männer?“

Kein Kontext, keine Erklärung. Einfach die Frage.

Geantwortet haben: ein Politiker, ein Koch, ein Politikwissenschaftler, ein Rettungssanitäter, ein Sozialarbeiter, ein Behindertenbetreuer, ein Architekt und ein Student.

Ich war überrascht, wie direkt und unterschiedlich ihre Antworten waren – und doch, irgendwo, alle dasselbe sagten.

Ein Freund schrieb:

„Ich denke, die meisten Männer sind mit dem Patriarchat zufrieden, weil sie glauben, dass es vorteilhaft für sie ist. Aufzuzeigen, dass das nicht stimmt, ist das Wichtigste.“

Das war ein Schlag ins Gesicht. Weil es stimmt: Viele Männer glauben, sie profitieren vom System – mehr Macht, mehr Sicherheit, weniger Druck. Aber in Wahrheit verlieren sie etwas: Nähe, Weichheit, Freiheit. Feminismus ist nicht gegen Männer – er befreit sie von diesem alten Korsett.

Ein anderer schrieb:

„Feminismus in meinem Alltag bringt mir unfassbar hohe Qualität im Zusammenleben mit allen Menschen – durch Reflexion, Verständnis, Solidarität.“

Das klingt fast zu ruhig, aber da steckt Tiefe drin. Er meint, dass Feminismus im Alltag spürbar ist: Weniger Ego, mehr Zuhören. Weniger Rechthaben, mehr Verstehen. Und daraus entstehen Beziehungen, die echt sind – nicht auf Rollen gebaut, sondern auf Respekt. Und dann kamen die ehrlichen, körperlichen Antworten.

Zwei meiner Freunde sagten ganz direkt:

„Seit ich Feminismus ernst nehme, ist Sex interessanter.“

Warum?

Weil er nicht mehr um Leistung geht. Nicht um Eroberung, Kontrolle oder Macht. Sondern um Begegnung, um Augenhöhe. Um Neugier, Kommunikation, gegenseitiges Wollen.

Sie meinten, es sei nicht „sanfter“ oder „braver“ geworden – im Gegenteil: echter, verspielter, tiefer.

Einer schrieb auch:

„Ich hab durch meinen feministischen Zugang eine Beziehung, die funktioniert. Kein Machtspiel, kein Dauerstreit. Einfach zwei Menschen, die sich wirklich sehen.“

Das ist Feminismus im Alltag: kein Label, keine Theorie, sondern ein Lebensgefühl. Feminismus macht Männer nicht kleiner – er macht sie vollständiger. Er erlaubt ihnen, zu fühlen, zu zweifeln, zu lieben, ohne sich zu schämen. Er erlaubt ihnen, Sex zu haben, der nicht auf Dominanz, sondern auf Vertrauen basiert.

Feminismus ist kein Geschenk an Frauen.

Er ist ein verdammt wichtiger Schritt zur Befreiung aller.


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