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Herausfordernde Lebensphasen

Manche Lebensphasen sind mit besonderen Herausforderungen verbunden. Nur selten sind wir auf diese vorbereitet und sie treten auch meist unvorhergesehen ein. Oft führen solche Krisen zu einer hohen psychischen Belastung, was es zusätzlich erschwert, diese zu überwinden. Deshalb empfehlen wir jedem, der sich in einer solchen Krise befindet, die kostenlose und anonyme Beratung des Vereins für Männer- und Geschlechterthemen in Anspruch zu nehmen. Folgende Phasen, Ereignisse wurden dabei während unserer langjährigen Erfahrung immer wieder thematisiert:

Pubertät

Die Pubertät beginnt bei Männern zwischen dem 11. Und dem 15. Lebensjahr und bringt viele Veränderungen mit sich. Diese Veränderungen sind zum einem körperlich, was zu Irritationen führen kann. Es kann auch verunsichernd sein, dass Gleichaltrige bereits mit 15 einen regen Bartwuchs haben, bei einem selbst der Bartwuchs jedoch ausbleibt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass solche Vorgänge nicht vom Alter, sondern von den Hormonen abhängen und diese bei jedem unterschiedlich einsetzten. Neben den körperlichen Veränderungen, finden auch Veränderungen in den sozialen Beziehungen statt. Es kommt zum (ersten) Liebeskummer oder zu Konflikten mit den Eltern oder Lehrenden. Auch hier sind die Veränderungen von Person zu Person unterschiedlich und führen zu unterschiedlichen Herausforderungen. Bei Fragen oder Anliegen zum Thema steht die Fachstelle für Burschenarbeit gerne anonym und vertraulich zur Seite.
 

Konflikte in Beziehungen

Beziehungen geben uns oft Kraft und Sicherheit. Beziehungen sind jedoch nicht immer nur harmonisch. Die meisten Beziehungen führen auch manchmal zu Konflikten und Streits. Auch unterschiedliche Erwartungen an das Gegenüber, können in einer Beziehung zu Schwierigkeiten führen. Dadurch kann es zu psychischen Belastungen kommen, welche eine Partner*innenschaft oft zusätzlich erschwert. Meistens ist es schon hilfreich, mit einer Person über die Probleme zu reden, welche nicht in die Beziehung involviert ist. Bei größeren Krisen ist aber oft auch professioneller Rat zu empfehlen.

 

Trennung oder Scheidung

Eine Trennung oder eine Scheidung wirkt sich meistens belastend auf den geistigen Zustand aus. Zusätzlich kommen auch noch Herausforderungen auf einen zu, die mit der Trennung verbunden sind, wie etwa das Suchen einer neuen Wohnung. Es ist nur verständlich, dass es dadurch zu Überforderungen kommen kann. Doch bereits Gespräche können entlastend wirken und einen positiven Effekt auf den Geisteszustand haben. Da es jedoch nicht immer leicht ist, sich jemanden anzuvertrauen, kann es helfen, wenn andere den ersten Schritt machen und effektiv auf einem Zugehen. Sollten Sie eine Person kennen, die eine solche Phase durchmacht, versuchen Sie verständnisvoll mit ihr darüber zu reden.
 

Überforderung im Arbeitsleben

Die Arbeitswelt ist geprägt von Fortschritt, steigender Effizienz und Leistungsdruck. Dabei ist es nicht immer leicht, neben dem Beruf, auch ausreichend Ausgleich zu schaffen. Dies kann zu psychischen Problemen führen. Um dem vorzubeugen ist es wichtig in sich zu gehen und auf Veränderungen in Wohlbefinden und Verhalten zu achten. Dabei kann auch ein verstärkter Einsatz, bereits ein Zeichen für etwa ein Burnout sein. Sollte man solche Signale bei sich erkennen, sollte man frühzeitig gegensteuern und sich gezielt zusätzlichen Ausgleich schaffen oder das Arbeitspensum reduzieren.

 

Vaterschaft und Erziehung

Die Vaterschaft bringt viel Freude und schöne Momente mit sich, jedoch ist sie oft mit einer Doppelrolle verbunden, welche durchaus auch belastend sein kann. Zum einen will man seine Familie (finanziell) Versorgen und zum anderen auch ein „guter Vater“ sein. Auch wenn in Bezug auf Rollenbilder ein gesellschaftlicher Wandel stattfindet und „Caring Masculinty“ immer mehr an Bedeutung gewinnt, zeigt die Forschung, dass Väter nach der Geburt der Kinder dazu neigen, mehr zu arbeiten. Demnach übernimmt der Mann oft noch, wenn auch unbewusst, die Rolle des „Familienernährers“. Dies ist oft mit hohem Druck verbunden. Nebenbei will man jedoch auch noch der Rolle des Vaters gerecht werden, Zeit mit seiner Familie verbringen und eine gute Beziehung zu seinen Kindern aufbauen. Dies gelingt jedoch nicht immer. Wichtig ist es, sich dieser Doppelrolle bewusst zu werden und bei Belastungen oder Problemen Hilfe anzunehmen.
 

Pensionierung

Ein großer Teil unseres Lebens ist geprägt von Erwerbsarbeit. Oft gehen wir dieser 40 Stunden pro Woche für mehrere Jahrzehnte unseres Lebens nach. Die Pensionierung wird dabei oft als Chance gesehen, zur Ruhe zu kommen und sich Zeit für die Dinge zu nehmen, für die während des Arbeitslebens kein Platz war. Gleichzeitig stellt sie einen jedoch auch vor die Herausforderung, sein Leben neu zu gestalten und die neu gewonnene Zeit für einen selbst sinnvoll zu nutzen. Dies ist nicht immer leicht. Oft kann es helfen die Pension nicht abrupt anzutreten, sondern davor Altersteilzeit in Anspruch zu nehmen, um den Übergang fließend zu gestalten. Je nach Interesse können auch Hobbies, Vereine oder eine ehrenamtliche Tätigkeit helfen, die zusätzliche Zeit zu füllen.

 

Quellen, Literatur und weiterführende Links